Vertraut den neuen Wegen

Abschied nehmen ist nicht immer leicht. Man verlässt vertrautes Territorium und wagt sich auf neue Wege. 

Wir alle kennen diese Übergänge im Leben. Manches Mal sind sie vermeintlich klein und dauern auch nicht lange. Wir fahren nur wenige Tage oder Wochen in Urlaub. Und trotzdem sind wir aufgeregt. Ist alles gut vorbereitet? Sind die Blumen versorgt? Sind die Koffer gepackt? Wissen die Nachbarn Bescheid? Haben wir alle Unterlagen für den Urlaub dabei? Was erwartet uns am Ziel? Schon hier können wir die Aufregung spüren, die Veränderungen - und seien sie auch nur vorübergehend - mit sich bringen. 

Andere Übergänge und Abschiede erfordern richtig Mut, auch weil sie vielleicht für immer sind und es kein Zurück gibt! Die Bibel ist voller Geschichten über den Aufbruch ins Unbekannte! Mose verlässt Ägypten, um sein Volk zurück ins Gelobte Land zu führen. Rut begleitet ihre Schwiegermutter in deren Heimat und stellt sich dort als Fremde einer neuen Umgebung, einer neuen Aufgabe und findet am Ende eine neue Heimat und Familie. Die Jünger verlassen Familie, Freunde und Arbeit, um Jesus zu folgen. Gemeinsam haben sie, dass sie darauf vertraut haben, dass Gott ihnen auf dem neuen Weg zur Seite steht und ihre Schritte lenkt. 

Auch wir erleben gerade einen Übergang. Unsere Pfarrer sind nach fast einem Vierteljahrhundert in unserer Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet worden. In dieser Zeit haben sie die Gemeinde geprägt, haben eigene Schwerpunkte gesetzt und Menschen für die Mitarbeit gewinnen können. Gemeinsam sind wir neue Wege gegangen. Es gab aber auch kritische Stimmen, Menschen, die mit den anderen Akzenten und den neuen Gesichtern nicht zufrieden waren. So ist es bei Veränderungen oft. Dazu sind wir zu unterschiedlich, haben Ideen, Wünsche und Charaktere, die nicht immer miteinander vereinbar sind. Jeder möchte einen anderen Weg gehen, jeder hat sein eigenes Tempo. Trotzdem eint uns der Glaube und dass wir in dieser Gemeinde zu Hause sind. 

Die kommenden Wochen und Monate werden weitere Veränderungen bringen. Dabei ist es vielleicht ganz gut, dass zunächst einmal eine Zeit der Vakanz, des Übergangs, kommt. Wechselnde Pfarrer und Prädikanten werden in dieser Zeit ganz unterschiedliche Gottesdienste gestalten. Auch in den Gruppen und Kreisen wird man sich neu organisieren müssen. Es ist Zeit, dass wir uns auf das konzentrieren, was uns in der Gemeinde wichtig ist und wie wir weiter voranschreiten möchten. Welche Traditionen möchten wir bewahren und fortführen? Wo möchten wir etwas verändern und wovon wollen oder müssen wir uns vielleicht auch verabschieden? Dies wird auch eine Rolle bei der Wahl der neuen Pfarrerin oder des neuen Pfarrers spielen. 

Auch die Kooperation im Nachbarschaftsraum wird Veränderungen bringen. Es gibt nicht nur immer weniger Personen, die hauptamtlich in der Kirche arbeiten. Auch die Zahl der ehrenamtlich Engagierten und der Gemeindeglieder sinkt. Wir werden uns von manchem verabschieden müssen, was wir liebgewonnen haben. Das fällt uns schwer und ist oft enttäuschend. Mit dem Schritt in den Nachbarschaftsraum begeben wir uns auf neues Territorium. Und da liegt die große Chance der Nachbarschaftsräume. Wir können uns auf diesem neuen Weg gegenseitig unterstützen und gemeinsam ein größeres Angebot für alle drei Gemeinden schaffen. 

Mit Blick auf unsere Gemeinde hoffen wir, dass die Zeit der Vakanz nicht lange währt und wir bald eine neue Pfarrerin oder einen neuen Pfarrer in unserer Gemeinde begrüßen dürfen! Auch dieser Neubeginn wird sicher nicht für alle leicht. Nicht jeder wird mit den neuen Schwerpunkten, Ideen und Gesichtern einverstanden sein. Aber auch die neue Pfarrerin oder der neue Pfarrer begibt sich auf einen neuen und unbekannten Weg. Auch wenn man sich auf den Neubeginn freut, lässt man Liebgewonnenes zurück und muss sich in der neuen Umgebung zurechtfinden. Dann erinnern wir uns hoffentlich daran, dass wir alle diese Übergänge kennen und uns verbindet, dass wir alle zu einer Gemeinde gehören. Gemeinsam können wir darauf vertrauen, dass Gott uns auch auf diesem neuen Weg begleitet. 

Julia Viola Behrens 

 

Wie geht es nun weiter? 

Die Stelle wurde im Amtsblatt der EKHN ausgeschrieben und Bewerbungen konnten bis Ende Juni abgegeben werden. Bald werden wir eine Rückmeldung vom Dekanat bekommen, ob es Bewerbungen gegeben hat. Die Bewerberin oder der Bewerber beziehungsweise die Bewerber erhalten dann die Möglichkeit, sich dem Kirchenvorstand in einer Sitzung vorzustellen. Diese Sitzung wird von Dekan Klaus Schmid moderiert werden. Sollte nur eine Bewerbung eingehen oder sollte es überhaupt keine Bewerbung geben, kann der Kirchenvorstand die Stelle erneut ausschreiben. 

Wenn es mehrere Bewerbungen gibt oder der Kirchenvorstand bei einer Bewerbung die Stelle nicht erneut ausschreiben, sondern im Bewerbungsverfahren mit der Bewerberin oder dem Bewerber weitergehen möchte, wird ein Termin für einen Probegottesdienst mit anschließender Gemeindeversammlung angesetzt. Da unser Gemeindebrief einen gewissen zeitlichen Vorlauf benötigt, kann es sein, dass diesem Regenbogen bereits eine Einladung zu einem Probegottesdienst beigelegt wird. Ansonsten informieren wir Sie natürlich in den Abkündigungen, unseren Schaukästen, auf unserer Homepage und in den lokalen Medien über anstehende Termine. 

Beim Probegottesdienst und der anschließenden Gemeindeversammlung haben dann Sie als Gemeinde die Gelegenheit, die Pfarrerin oder den Pfarrer kennen zu lernen und auch Fragen zu stellen. Wir freuen uns sehr, auf Ihre Rückmeldungen! 

Nach dem Probegottesdienst oder auch nach den Probegottesdiensten wird der Kirchenvorstand eine Sondersitzung zur Wahl abhalten. Auch über dieses Ergebnis werden wir Sie dann informieren. Wir hoffen sehr, dass wir unsere Pfarrstelle bald wieder besetzen können! 

Eine Vakanzzeit macht eine Neuverteilung von Aufgaben notwendig und ist für alle mit Mehrarbeit verbunden. Daher danke ich an dieser Stelle allen, die in dieser Gemeinde haupt- oder ehrenamtlich mitarbeiten, herzlich für ihr Engagement und ihre Unterstützung! 

 

 

 

 



aus dem Kirchenvorstand

unser kalender ev kirche geisenheim

Termine


aus der Nachbarschaft

 
Kirchencafé
03. November

Taizé-Andachten 
04. Oktober
01. November

Bibel im Gespräch
19. September 
17. Oktober
21. November

mit Straußwirtschaft
06. Oktober

Diakonie Hessen-Nassau
Sozialberatung
Schuldnerberatung

Tageslosung



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